Die nördlichste der Provinzen ist Uppland. Es wird von manchen auch das Herz Schwedens genannt und erhielt seine heutige landschaftliche Form direkt nach der Eiszeit. Damals nämlich zog sich das Eis zurück und hinterließ mitgeführtes Geröll als Moränen. So entstand das hügelige Flachland, das Uppland bis heute prägt. Die höchsten Erhebungen der Region betragen etwa 50 bis 100 Meter.
Neben dem Flachland finden sich in Uppland aber auch große Waldgebiete sowie verschiedene Küstenlandschaften und Seen. Einer dieser Seen ist der Mälaren-See. Mit 1.090 km² ist dieser der drittgrößte See Schwedens. Er beheimatet nicht nur über 30 verschiedene Fischarten, sondern versorgt auch noch über 1 Millionen Menschen in der Region mit Trinkwasser. Vermutlich ist es die Lage nördlich des Mälaren-Sees, der Uppland seinen Namen verdankt.
Zu den Städten Upplands gehören unter anderem
Sigtuna,
Uppsala oder der nördliche Teil Stockholms. Der südliche Teil der Hauptstadt hingegen gehört bereits zu der Landschaft Södermanland. Neben Stockholm sind Nyköping, Södertälje und Huddinge nur drei der wichtigen Städte Södermanlands. Auch der Name dieser Region wurde durch den Mälaren-See geprägt, an dessen Südseite sich die Provinz befindet. Außerdem grenzt es im Westen an den Hjälmaren See und ebenso wie Uppland an die Ostsee. Der Bergrücken, der diese drei Gewässer im Zentrum Södermanlands voneinander trennt, ist teilweise gerade einmal 20 Kilometer breit.
Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem im Norden angrenzenden Uppland weist Södermanland in der überwiegend flachen Landschaft auf. Keine der dortigen Erhebungen beträgt mehr als 200 Meter. Stattdessen sind es seichte, bewaldete Hügel, die die Landschaft überziehen. In den dazwischenliegenden Senken haben sich oft Seen, lehmige Flächen oder Moose gebildet. Ein wenig anders sieht es im südlich an Södermanland anschließenden Östergötland aus. Diese Provinz stellt die Verbindung zwischen dem Südschweden prägenden Hochland und der mittelschwedischen Senke dar. So kommt es, dass Östergötland eine steile Ostseeküste besitzt, die nach Norden hin zunehmend flacher wird. Auch im Landesinneren lassen sich verschiedene Landschaftsbilder entdecken: Im Süden erstrecken sich die letzten Ausläufer des Hochlandes in Form einer sanften Hügellandschaft während das Land im Norden zuerst steil aufsteigt, ehe es nach Norden hin sanft abfällt. Hier, im nördlichen Teil Östergötlands, finden sich auch tief eingeschnittene Täler und Seen. Im Zentrum erstreckt sich in einem Dreieck zwischen Linköping, Ödeshög und Motala die Östgöta-Ebene (Östgötaslätten). Im Sommer ist dieser Teil des Landes geprägt von weiten Äckern, goldenen Raps- und Kornblumenfeldern. Im Westen grenzt die Ebene an den Vättern, den zweitgrößten See Schwedens. Er hat eine Fläche von 1.885 km² und ist an der tiefsten Stelle 120 m tief. Von hier aus fließt Östergötlands größter Fluss, der Motala ström, über mehrere Seen ins Meer.
Alle drei Provinzen grenzen an die Ostsee, wo sich die berühmte Schärenlandschaft (skärgård) befindet. Die unzähligen Inseln entstanden ebenfalls in der Eiszeit als das Eis über Skandinavien wanderte und das Gestein unter sich zu kleinen, glatt geschliffenen Inseln formte. Alleine vor Stockholm befinden sich gut 24.000 dieser Inseln, die mit dem Schiff Anreisende mit einem spektakulären Ausblick begrüßen und zu Boots- oder Fahrradtouren einladen.