Das Stockholmer Schloss ist das königliche Schloss im Zentrum Stockholms

Herausragende Persönlichkeiten im schwedischen Leben

Berühmte Köpfe, interessante Personen, Erfinder und Musiker - wir wollen Ihnen hier die bekanntesten vorstellen. Für Anregungen sind wir dankbar.merken
Hier haben wir eine Auswahl von Berühmtheiten des schwedischen Lebens - aus dem Jetzt und dem Damals - zusammengetragen. Die meisten Herrschaften werden Ihnen bekannt sein. Aber wissen sie auch, welche kleine oder große Geschichte hinter Ihnen steht?.
Lesen Sie sich durch die Biografien und erfahren Sie mehr.

Kurzinfo

Berühmte Köpfe, interessante Personen, Erfinder und Musiker - wir wollen Ihnen hier die bekanntesten vorstellen. Für Anregungen sind wir dankbar.
Silvia Renate, Königin von Schweden
Geboren in Heidelberg als Tochter eines Deutschen und einer Brasilianerin, aufgewachsen in Brasilien und Deutschland und heute Königin von Schweden: Silvia Renate, Königin von Schweden hatte von Anfang an ein aufregendes Leben.

Silvia wurde am 23. Dezember 1943 als Silvia Renate Sommerlath in Heidelberg geboren. Mit ihren älteren Brüdern Ralf, Walther und Jörg verbrachte sie zehn Jahre ihrer Kindheit in São Paulo, ehe die Familie zurück nach Deutschland zog. Dort machte sie ihr Abitur und besuchte das Dolmetscher-Institut in München. Sie spricht sieben verschiedene Sprachen: Schwedisch, die schwedische Gebärdensprache, Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, und Spanisch.
Während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München arbeitete Silvia als Hostess. Dabei lernte sie Carl XVI. Gustaf von Schweden kennen, der vier Jahre später ihr Mann werden sollte. Sie verlobten sich im März 1976 und heirateten am 19. Juni in der Stockholmer Storkyrka. Einen Tag vorher führte ABBA zu Ehren des Paares das Lied „Dancing Queen“ zum ersten Mal im schwedischen Fernsehen auf.
Schnell wurde Silvia in Schweden und Deutschland gleichermaßen beliebt. Ihre Hauptaufgabe als Königin ist vor allem die Repräsentation des Landes. Daneben betreibt sie viele ehrenamtliche Tätigkeiten. Sie setzt sich für benachteiligte und missbrauchte Kinder ein, unterstützt die Pflege von Demenzkranken und hilft, die Forschung auf dem Gebiet des Behindertensports voranzutreiben.
Trotz dieses großen Einsatzes blieb der Königin immer noch Zeit für ihre drei Kinder, die zwischen 1977 und 1982 geboren wurden: Kronprinzessin Victoria, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine. Alle drei schenkten Silvia bereits Enkelkinder.
Carl XVI. Gustaf, König von Schweden
Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie, dessen Staatsoberhaupt der König ist. Obwohl dieser keine realen Machtbefugnisse mehr besitzt wie in vergangenen Zeiten, ist er doch einer der wichtigsten und bekanntesten Männer des Staates. Seit dem 15. September 1973 ist Carl XVI. Gustaf aus dem Königshaus Bernadotte dieser Mann.

Carl Gustaf Folke Hubertus Bernadotte wurde am 30. April 1946 als einziger Sohn des Herzogs Gustav Adolf und der deutschen Prinzessin Sibylla geboren. Als Carl Gustaf etwa neun Monate alt war, kam sein Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und ab da stand fest, dass er die Krone von seinem Großvater erben würde. Der Junge, der nach altem Brauch sein Abitur auf einer öffentlichen Schule machte, konnte sich wenig für diese Vorstellung begeistern. Als Offiziersanwärter war er nach der Schulzeit ein halbes Jahr auf der ganzen Welt unterwegs, ehe er seine weitere Ausbildung bei der Armee und der Luftwaffe absolvierte. Im Anschluss daran studierte er Nationalökonomie, Staatskunde, Soziologie und Geschichte in Uppsala und Stockholm.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München lernte Carl Gustaf seine spätere Frau Silvia Sommerlath kennen, die er im Juni 1976 in Stockholm heiratete. Das Königspaar und ihre drei Kinder Victoria, Carl Philip und Madeleine leben heute in den Schlössern Drottningholm und Solliden.
Seit 1974 die Regierungsform, eines der schwedischen Grundgesetze, geändert wurde, hat der König ausschließlich repräsentative und zeremonielle Aufgaben inne. Er kann weder Gesetze verabschieden noch Minister ernennen. Stattdessen ist er Vorsitzender des Beirats für Auswärtige Angelegenheiten, eröffnet jedes Jahr im Herbst den Reichstag mit einer Rede und zeigt Präsenz bei offiziellen Anlässen. Dabei trägt er meist eine Admiralsuniform mit dem Ordensband der Seraphimerritter, dem höchsten Verdienstorden Schwedens.
Privat ist Carl Gustaf naturverbunden und sportinteressiert. Er ist aktiver Pfandfinder und nahm dreimal erfolgreich an der Skilanglaufveranstaltung „Wasalauf“ teil, wobei es 90 Kilometer zu absolvieren gilt. Darüber hinaus ist der schwedische König Anhänger des Sportvereins Djurgårdens IF, Schutzherr des Fußballvereins des Allmänna Idrottsklubben (Allgemeiner Sportclub) und Jäger.
Victoria Ingrid Alice Désirée, Kronprinzessin von Schweden
Einmal Prinzessin sein... - welches Mädchen hat nicht einmal davon geträumt? Für Victoria Ingrid Alice Désirée, Kronprinzessin von Schweden, Herzogin von Västergötland ist dieser Traum Realität, die nicht nur von Glanz und Glamour geprägt ist.

Victoria wurde am 14. Juli 1977 also ältestes Kind von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia geboren. Damit ist sie, vor ihren jüngeren Geschwistern Carl Philip und Madeleine, die Thronfolgerin Schwedens und als Urenkelin der britischen Prinzessin Margaret von Connaught steht sie auf dem 188. Platz der britischen Thronfolge. Trotz einiger Probleme, mit der Victoria aufgrund von Legasthenie und von ihrem Vater geerbter Gesichtsblindheit in der Schule zu kämpfen hatte, studierte sie erfolgreich Französisch in Angers und Geschichte und Politikwissenschaften an der Yale University. Im Anschluss an das Studium folgten eine militärische Grundausbildung sowie diverse Praktika in Schweden, Deutschland, Frankreich und den USA. All dies sollte sie auf ihre Rolle als Stellvertreterin des schwedischen Königs vorbereiten.
In Schweden sind die Aufgaben der Kronprinzessin vor allem repräsentativer Art: Sie zeigt Präsenz bei der Verleihung des Nobelpreises und bei schwedischen Festen wie dem Nationalfeiertag (6. Juni). Abseits ihrer Heimat engagiert sich Kronprinzessin Victoria vor allem in der Friedens- und Entwicklungspolitik. In ihrer Stellung als Vertreterin des schwedischen Königs unternimmt sie seit 2001 offizielle Auslandsbesuche. Bisher gehörten zu ihren Zielen unter anderem Japan, der Kosovo, Ägypten oder Saudi-Arabien. Darüber hinaus engagiert sich die schwedische Thronfolgerin, die über die Landesgrenzen hinaus für ihre wohltätige Arbeit bekannt ist, für behinderte oder kranke Kinder sowie für alte und arme Menschen.
Trotz so vieler Aufgaben ist Kronprinzessin Victoria seit 2001 mit dem ehemaligen Fitnesstrainer Daniel Westling liiert, den sie 2010 in der Stockholmer Nikolaikirche heiratete. Verfolgt wurde diese Traumhochzeit von über 1.000 Gästen vor Ort, rund 3.000 Schaulustigen und noch mehr Fernsehzuschauern.
Am 23. Februar 2012, erblickt das erste Kind des Paares das Licht der Welt. Prinzessin Estelle Silvia Ewa Mary steht in der Thronfolge direkt hinter ihrer Mutter und wird vielleicht eines Tages in ihre Fußstapfen treten und sich ebenso großer Beliebtheit erfreuen wie Victoria.
Am 02. März 2016 folgte das zweite Kind des Paares, Prinz Oscar Carl Olof.
Alfred Nobel
Erfinder des Dynamits, Inhaber von gut 350 Patenten und Namensgeber der angesehensten Auszeichnung im Feld Wissenschaft und Gesellschaft – Der schwedische Chemiker Alfred Nobel war nicht nur zu Lebzeiten ein berühmter Mann, sondern leistet auch über seinen Tod hinweg einen besonderen Dienst an der Menschheit.
Aber von Anfang an: Alfred Nobel wurde 1833 als dritter Sohn eines schwedischen Industriellen geboren und verbrachte einen Großteil seiner Jugend in Russland. Durch den Wohlstand seines Vaters kam er in den Genuss einer erstklassigen Ausbildung in Schweden, Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Er lernte Ascanio Sobrero kennen, den Entdecker des Nitroglycerins und nach vielen erfolglosen, von schweren Unfällen begleiteten Experimenten gelang es Nobel 1867, die richtige Formel für das zu finden, was er Dynamit nannte und patentieren ließ. Es folgten weitere Forschungen und Entdeckungen im Bereich des Sprengstoffs, die Nobel auch kommerziell zu nutzen wusste. Bis 1873 wurden seine Erfindungen in 13 europäischen Ländern für den Bau von Straßen, Tunneln und Bergwerken genutzt – bei seinem Tod 1896 war er einer der wohlhabendsten Menschen der Welt.
Nobel war sich bewusst, dass seine Entdeckungen von anderen Menschen missbraucht werden würden. Kinderlos geblieben veranlasste er deshalb, dass sein gesamtes Vermögen, 31,2 Millionen Kronen, einen Fonds bilden sollten, „dessen Zinsen jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden sollen, die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben“. Es dauerte vier Jahre, bis die schwedische Regierung die Gründungsstatuten der Nobel-Stiftung genehmigte und fünf Jahre, bis der erste Preis vergeben wurde. Da es bei einigen Entdeckungen Zeit braucht, bis sich ihr Wert für die Menschheit zeigt, lässt sich die Bestimmung über das „vergangene Jahr“ nicht einhalten. Dennoch wird der Nobelpreis bis heute am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedensbemühungen vergeben. Jeder Preisträger erhält neben Ruhm und Ehre rund eine Million Euro Preisgeld.
Astrid Lindgren
„Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!“
Wer kennt sie nicht? Die Geschichten von Pippi, Ronja, den Brüdern Löwenherz oder vom frechen Karlsson? Generationen von Kindern sind mit den liebevoll geschriebenen Büchern der weltberühmten Schwedin aufgewachsen und kaum eines dieser Kinder hat sich nicht einmal gewünscht stark wie die freche Seemannstochter oder mutig wie die Räubertochter zu sein.
Astrid Lindgren selbst, die am 14. November 1907 geboren wurde und mit einem Bruder und zwei Schwestern aufwuchs, bezeichnete ihre eigene Kindheit immer wieder als eine besonders glückliche. Sie absolvierte ihre Schulzeit in Vimmerby und bekam einige Zeit später bei der Vimmerby Tidning eine Stelle als Volontärin. Hier lernte sie den Beruf der Journalistin von Grund auf. Allerdings blieb sie nicht lange hier, sondern zog im Alter von achtzehn Jahren nach Stockholm, wo sie sich zur Sekretärin ausbilden ließ und ihren späteren Ehemann Sture Lindgren kennenlernte.
Zur Schriftstellerei kam Astrid Lindgren eher zufällig. Eines Tages im Winter 1941 lag ihre Tochter Karin krank im Bett und bat um Geschichten von Pippi Langstrumpf – diesen Namen hatte das kleine Mädchen sich ausgedacht. So entstanden die ersten Erzählungen um das eigenwillige Mädchen mit den roten Zöpfen. Hatte Lindgren bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, reichte sie 1944 das Manuskript zu diesen Erzählungen beim heutigen Bonnier-Verlag ein. Während dieser das Manuskript ablehnte, erklärte sich der Verlag Rabén & Sjögren bereit, die Geschichten zu veröffentlichen, nachdem Astrid Lindgren bei einem ihrer Wettbewerbe mit „Britt-Mari erleichtert ihr Herz“ den zweiten Platz belegte. Von diesem Zeitpunkt an wurde das Verfassen von Kinderbüchern zu Lindgrens Hauptbeschäftigung. Zu Pippi Langstrumpf gesellten sich viele weitere Figuren, die in unzähligen Kinderherzen Unsterblichkeit erlangten.
Dass in der Autorin selbst ein Kind steckte, das niemals erwachsen werden wollte, bewies Astrid 1974 als sie zum 80. Geburtstag einer Freundin gemeinsam mit dieser auf einen Baum kletterte. Sie kommentierte dies damit, dass es schließlich nichts gäbe, das alten Weibern verbiete auf Bäume zu klettern.
Bis zu ihrem Tod 2002 erhielt Astrid Lindgren zahlreiche Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, und setzte sich für Kinder- und Tierrechte ein.
Henning Mankell
Während die gesamte Literaturbranche in einer tiefen Krise zu stecken scheint, gibt es ein Genre, das nicht nur seinen Platz auf dem Buchmarkt verteidigt, sondern sogar noch eine immer größere Leserschaft anzuziehen scheint: Der Kriminalroman. Und kein Krimi ist so beliebt wie der skandinavische.
Einer der erfolgreichsten Verfasser solch skandinavischer Kriminalromane ist Henning Mankell. Als Erschaffer der Ermittlerfigur Kurt Wallander schrieb er sich in die Köpfe und Herzen unzähliger Leser.
Geboren wurde Mankell am 3. Februar 1948 in Stockholm, wuchs aber in Norrland und Götaland auf. Schon früh fühlte sich der junge Mankell zur Literatur und zum Theater hingezogen, so dass er in Skara ein Schauspielstudium begann. Er arbeitete als Regieassistent und inszenierte bereits mit 20 Jahren selbständig verschiedene Stücke, ehe er Anfang der 1970er Jahre zu seiner Frau nach Norwegen zog. Hier begann er seine ersten Prosawerke zu verfassen.
Erst Anfang der 1990er Jahre erblickte im Roman "Mörder ohne Gesicht" die bis heute bekannteste Figur Mankells das Licht der Welt: Kurt Wallander. Der introvertierte Ermittler, der mit Problemen wie Alkoholsucht, Depressionen oder körperlichem Verfall zu kämpfen hat, avancierte schnell zum Vorbild vieler weiterer skandinavischer Krimihelden. Seine Heimat Ystad wird in den Romanen so authentisch geschildert, dass der Tourismus der kleinen Stadt einen regelrechten Wallander-Boom erlebte. Aus diesem Grund hat sich die Stadt für die vielen Fans etwas Besonderes überlegt: So ist es bei geführten Wallander-Touren möglich, den Schritten des Ermittlers zu folgen und selbst einmal in die Rolle des Detektivs zu schlüpfen. Denjenigen, die lieber auf eigene Faust unterwegs sind, sei die Wallander-App ans Herz gelegt. Auch sie hilft dabei viele aus dem Romanen und Verfilmungen bekannte Plätze zu finden.
Mankell lässt sich aber keinesfalls auf seine Wallander-Figur beschränken. So verfasste er neben Krimis auch Dramen und Kinderbücher und ist neben der Schriftstellerei politisch aktiv. Dabei beteiligte er sich unter anderem an Protesten gegen den Vietnamkrieg oder das Regime in Südafrika. Zu Afrika selbst hat Henning Mankell eine ganz besondere Beziehung: Durch viele Reisen hierhin wurde Maputo, Mosambiks Hauptstadt, zu seiner zweiten Heimat. Hier gründete er in den 80ern eine Theatergruppe und übernahm später die Leitung des Theaters Teatro Avenida.
2014 gab Mankell bekannt, dass er an Krebs erkrankt sei. Anstatt sich aber aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, berichtet er nun in einer Kolumne über seine Krankheit. Sein Ziel ist es einerseits die Möglichkeiten der modernen Medizin aufzuzeigen als auch anderen Betroffenen Mut im Kampf gegen ihre Krankheit zu machen.