Öland: wo die Kühe sogar in der Ostsee baden

Schweden: Öland - nie weit vom Strand entfernt

Öland ist eine schwedische Ostseeinsel und ist seit 1972 mit dem Festland durch die sechs Kilometer lange Ölandbrücke verbunden.merken
Im Osten Schwedens, durch den zur Ostsee gehörenden Kalmarsund vom Festland getrennt, liegt die Insel Öland. Auf den rund 1.350 km² gibt es die meisten Sonnenstunden Schwedens. Reisende finden hier ein wahres Urlaubsparadies, das auch die schwedische Königsfamilie für sich entdeckt hat: Sie verbringt jeden Sommer auf der Insel.

Kurzinfo

Öland ist eine schwedische Ostseeinsel und ist seit 1972 mit dem Festland durch die sechs Kilometer lange Ölandbrücke verbunden.
Geschichte
Vor etwa 9.000 Jahren erhob sich Öland, das zuvor unter dem Meeresspiegel gelegen hatte, aus dem Wasser und wurde rasch von den ersten Menschen besiedelt. Zuerst waren diese vor allem Jäger und Sammler, dann Ackerbauern und wurden schließlich zu Händlern. Im Mittelalter entwickelte sich der Kalmarsund, der Öland vom Festland trennt, zu einer wichtigen Handelsstraße. So gewannen nicht nur die Städte am Festland, sondern auch Öland an Bedeutung.
Vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hinein gehörte auch Öland zu den Gebieten, die immer wieder in die Kriege zwischen Dänemark und Schweden hineingezogen wurden. Im 17. Jahrhundert fielen dänische Truppen auf Öland ein und besetzten sieben Monate lang die Insel. In dieser Zeit sollen rund 700 Höfe zerstört worden sein.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung auf Öland um 60 % an. Das führte zu einer ausgeweiteten, aggressiven Landwirtschaft. Wälder wurden gerodet, um neue Nutzflächen zu erhalten. Dennoch reichte dies nicht, um die rund 38.000 Menschen zu ernähren ein Großteil der Bevölkerung wanderte nach Deutschland, Dänemark oder Amerika aus. Auch heute noch sinkt die Einwohnerzahl auf Öland weiter ab.
Landschaft und Natur
Lange weiße Sandstrände, weitläufige Feuchtwiesen, lichte Laubwälder oder steil abfallende Felsen: Auf Öland präsentiert sich die Natur in einer Vielfalt, wie sie sich selten findet. Um diese Natur zu schützen, wurden auf Öland verschiedene Naturschutzgebiete eingerichtet. Insgesamt 75 Stück befinden sich auf der Insel. Ihr Spektrum reicht von Feuchtgebieten bis hin zu Brutplätzen verschiedener Vögel. Zu einem dieser Naturreservate gehört die unbewohnte Insel Blå Jungfrun (dt.: Die blaue Jungfrau). Sie liegt Mitten im Kalmarsund und besteht zu einem großen Teil aus glatt geschliffenen Granitklippen. Im Sommer wird die Insel von Oskarshamn auf dem Festland und von Byxelkrok auf Öland mit Ausflugsschiffen angefahren.
Ebenso beeindruckend wie wie die verschiedenen Naturschutzgebiete ist der Kalkstein und sein Abbau auf Öland. Seit dem 12. Jahrhundert wird das Gestein hier abgebaut und exportiert. Obwohl dieser Wirtschaftszweig bis heute viel von seiner ehemaligen Bedeutung verloren hat, sind die Steinbrüche weiterhin über die ganze Insel verteilt und einen Besuch wert.
Ebenfalls prägend für die öländische Landschaft ist die Vielzahl an Windmühlen. Die aus Holz errichteten Bauwerke waren im 19. Jahrhundert ein Statussymbol, so dass jeder Bauer, der es sich leisten konnte, ein solches errichtete. Sie dienten für den Eigenbedarf und ihre Zahl stieg auf etwa 2.000 an. Als die Bedeutung der Mühlen zurückging, verfielen viele von ihnen. Andere wiederum wurden abgerissen. Dennoch sind bis heute etwa 400 erhalten.
Sehenswürdigkeiten
Neben Unternehmungen in der freien Natur bietet Öland Urlaubern viele weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Dazu könnte zum Beispiel ein Ausflug zu den Schlössern und Burgen der Insel gehören. Nahe Borgholm, der größten Stadt der Insel, befindet sich Schloss Solliden. Es ist der Sommerwohnsitz der Königsfamilie und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Von Mai bis September können das Schloss und der dazugehörige Park besichtigt werden. Nicht weit von Schloss Solliden entfernt befinden sich die Überreste des Schlosses von Borgholm. Es gilt als die schönste Ruine des Nordens und nimmt ihre Besucher auf gut 5.000 m² mit auf eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert. Bårby, Gråborg und Ismantorp sind weitere Ruinen ehemaliger Burganlagen.
Weitere Gebäude, die einen Besuch wert sind, sind die beiden Leuchttürme Långe Erik und Långe Jan, die sich jeweils ans der Nord- und der Südspitze der Insel befinden.
Erlebnisse für die ganze Familie bieten der Tier- und Vergnügungspark sowie die Bonbonkocherei in Köpingsvik. Im Tierpark warten 160 verschiedene Tierarten darauf von kleinen und großen Gästen bewundert zu werden. Zum Park gehört eine gut 15.000 m² große Vergnügungsfläche mit Attraktionen für alle Altersgruppen. In der Bonbonkocherei hingegen geht es ein wenig ruhiger zu. Hier werden Bonbons und Zuckerstangen noch per Hand zubereitet. Und wen nach dem Zusehen der Hunger plagt, der kann sich bei Kaffee und Kuchen stärken, bevor es losgeht zur nächsten Sehenswürdigkeit.