Einfahrt mit der Fähre durch den Oslofjord - Blick auf FRAM Museum

Oslo - Skandinaviens älteste Hauptstadt, Norwegen

Oslo (sprich [ˈʊslʊ]) - Hauptstadt des Königreichs Norwegen. Der vormalige Name der Stadt war von 1624 bis 1924 Christiania. Oslo hat ein ganz besonderes Flair, denn es liegt in innerer Fjordlage und ist von Wald und Fjord umgeben.merken
Die Hauptstadt Norwegens liegt am inneren Ende des Oslofjordes und kann somit nicht nur per Flugreise besucht, sondern auch mit der Fähre oder dem Kreuzfahrtschiff angesteuert werden. Die Bedeutung des Namens Oslo ist zwar nicht eindeutig geklärt, in Bezug auf den einst Lo(en) genannten Fluss meint Oslo jedoch so etwas wie 'Flussmündung'.

Kurzinfo

Oslo (sprich [ˈʊslʊ]) - Hauptstadt des Königreichs Norwegen. Der vormalige Name der Stadt war von 1624 bis 1924 Christiania. Oslo hat ein ganz besonderes Flair, denn es liegt in innerer Fjordlage und ist von Wald und Fjord umgeben.
Geschichte
Die Gründung der Stadt erfolgte bereits um das Jahr 1000 herum. Ende des 13. Jahrhunderts wurde sie erstmals zur Reichshauptstadt unter Håkon Magnusson. Nachdem die Stadt im 17. Jahrhundert niedergebrannt war, ließ der dänische König Christian IV sie im Schachbrettmuster unterhalb der Festung Akershus wiedererrichten und gab ihr den Namen Christiania. Seit 1925 trägt Norwegens Hauptstadt wieder den Namen Oslo.
Die Stadt verfügt über einen eigenen Schutzpatron, St. Hallvard. Dieser war ein Bauernsohn, der im Jahre 1043 von drei Banditen ermordet worden ist, weil er eine Frau vor ihnen beschützen wollte. Nachdem seine Leiche trotz eines schweren befestigten Mühlsteins wieder an die Oberfläche des Drammensfjordes trieb, wurde er heiliggesprochen, und wird noch heute am 15. Mai geehrt.
Sehenswürdigkeiten
Oslo gilt nicht nur als Welthauptstadt des Wintersports, sondern ist auch aufgrund seiner schönen Grünanlagen und vielen Museen ein attraktives Ausflugsziel. Direkt am Hauptbahnhof liegt die berühmte Karl Johans Gate, ein schöner Boulevard, der u. a. am 17. Mai, dem norwegischen Nationalfeiertag, Mittelpunkt der Festlichkeiten und Umzüge ist. Von der Karl Johans Gate aus kann man zunächst das Parlamentsgebäude besichtigen. In der Nähe befindet sich das Nationaltheater, welches man an den beiden Skulpturen der Dichter Henrik Ibsen und Bjørnstjerne Bjørnson erkennen kann. Gegenüber liegt die alte Universität aus dem 19. Jahrhundert. Nicht weit von dieser befindet sich die Nationalgalerie mit der größten Kunstsammlung Norwegens, die nicht nur nationale, sondern auch ausländische Kunst beherbergt.

Folgt man der Karl Johans Gate weiter, erreicht man das königliche Schloss, das Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt wurde und mit schönen Parkanlagen lockt, die für jeden zugänglich sind. Früher war die Residenz der Königsfamilie die Festung Akershus aus dem 13. Jahrhundert, diese dient heute nur noch zur Repräsentation und militärischen Verwaltung. Die Militärgeschichte Norwegens von der Wikingerzeit bis zur Gegenwart lässt sich im Verteidigungsmuseum der Stadt genauer studieren. Im Heimatfrontmuseum findet sich eine Chronologie der Besatzungszeit des Zweiten Weltkriegs, der norwegische Widerstand wird hier anhand von Untergrundzeitungen oder selbstgebauten Waffen veranschaulicht.

Auch das Rathaus am Hafen, das vor allem wegen der jährlich dort stattfindenden Verleihung des Friedensnobelpreises bekannt ist, ist einen Besuch wert. Zum einen befindet sich am Rathausturm eine astronomische Uhr aus den 1930er Jahren. Zum anderen beeindruckt die Rathaushalle durch die künstlerische Gestaltung, die das Ergebnis eines Wettbewerbs zwischen den Künstlern des Landes war, und somit die norwegische Kunst des 20. Jahrhunderts wiederspiegelt.

Auf der Frederiks Gate bietet sich der Besuch im Historischen Museum an, wo man beispielsweise eine Münzsammlung, mittelalterliche Kirchenkunst oder Gegenstände aus der Wikingerzeit bestaunen kann. Fünf weitere Museen befinden sich auf der Museumshalbinsel Bygdøy, die außerdem mit tollen Parkanlagen, Wäldern und Badestränden begeistert. Zunächst liegt auf der Halbinsel das Wikingerschiffshaus, in dem man drei Wikingerschiffe bestaunen kann, die alle am Oslofjord ausgegraben worden sind, und ihrer Zeit auf ihrer letzten Reise als Bestattungsschiffe von Königsfamilien aus dem 9. Jahrhundert dienten. Neben den Schiffen finden sich bei den Grabgeschenken außerdem Kleidung oder Werkzeuge der Wikinger.

Im Norwegischen Volksmuseum, ganz in der Nähe der Wikingerschiffe, können sich die Besucher auf einem Freiluftgelände in die Lebensumstände der Armen und Reichen in der Stadt und auf dem Land von der Reformation bis zur Gegenwart hineinversetzen. Das Gelände besitzt über 150 norwegische traditionsreiche Gebäude, darunter eine Stabkirche von ca. 1200. Im Sommer finden hier viele Aktivitäten statt, die vor allem die Kinder begeistern. So gibt es z. B. eine Fladenbäckerei, einen historischen Spielplatz und einen alten Krämerladen mit ausgefallenen Süßigkeiten. Zudem können die Besucher sich an Kutschfahrten, Musik und Volkstanz erfreuen.

Im Fram-Museum ist das stärkste Schiff der Welt, der Eisbrecher Fram aus dem Jahre 1892 ausgestellt, und kann von innen und außen besichtigt werden. Das Polarschiff hat Fridtjof Nansen für seine Fahrten durch das Polarmeer bauen lassen, und auch Roald Amundsen wählte die Fram später für seine Expedition zum Südpol.

Im Kon-Tiki Museum befinden sich Boote und andere wichtige Gegenstände von den Expeditionen des Ärchäologen und Anthropologen Thor Heyerdahls, dessen Forschungsinteresse dem Kulturaustausch und der Migrationsbewegung der früheren Völker galt.

Zuguterletzt liegt auf Bygdøy das Norwegische Seefahrtsmuseum, in dem die Seefahrtsgeschichte und -kultur des Landes veranschaulicht wird. Hier werden mithilfe von Panoramafilmen u. a. die Themen Schiffsbau und Fischfang behandelt, wodurch der Besucher einen Einblick in das Leben an der norwegischen Küste erhält.

Im Frogner Park, den die Osloer gerne zum Entspannen nutzen, befindet sich die Vigeland-Anlage, die das Lebenswerk des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland zeigt. Das von ihm häufig gewählte Motiv vom Lauf des Lebens wird vor allem in den rund 200 Skulpturen ersichtlich. Im dazugehörigen Museum kann der Besucher sich einen Eindruck vom Atelier und der Wohnung des Künstlers machen.

Auch das Munch-Museum ist für den kunstinteressierten Besucher ein absolutes Muss, denn Edvard Munch, Wegbereiter des Expressionismus und der Moderne, hat sein gesamtes Werk der Stadt Oslo vermacht. Obwohl das riesige Gesamtwerk des Künstlers aufgrund von Platzmangel nicht vollständig gezeigt werden kann, bietet die Ausstellung sowohl durch unbekanntere, als auch berühmte Werke wie Der Schrei dem Besucher einen tollen Einblick in das Schaffen Edvard Munchs.

Das Opernhaus am Hafen sollte als Ausflugsziel nicht fehlen. Schon von weitem erkennt man es an seiner weißen, eckigen Fassade, die es beinahe als Eisberg erscheinen lässt. Vom Dach des Opernhauses erwartet einen der herrliche Panoramablick über die Hauptstadt und den Oslofjord. Im Opernhaus finden nicht nur Opern- und Ballettaufführungen statt, auch für Konzerte steht das preisgekrönte Gebäude zur Verfügung.
Unterhaltsames
In Norwegens Hauptstadt befindet sich außerdem die weltberühmte Holmenkollen-Skisprungschanze mit einer Höhe von 60 Metern. In dieser Höhe erhält der Besucher einen fantastischen Ausblick über Oslo und kann sich gleichzeitig in die Sportler hineinversetzen, die sich auf den Sprung vom Holmenkollen vorbereiten. Am Fuß der Schanze wird im Skimuseum die knapp 4000 Jahre lange Geschichte der Skier und des Skilaufs dargestellt. Zudem finden sich hier Ausrüstungsgegenstände von Amundsens Südpolexpedition und Nansens Grönlandüberquerung auf Skiern.
Noch mehr Action erwartet den Oslobesucher im TusenFryd, Norwegens größtem Vergnügungspark, der von Mai bis Oktober geöffnet ist. Im TusenFryd können Kinder und Erwachsene nicht nur einen Adrenalinkick in den zahlreichen Fahrgeschäften erleben, sondern sich in den Sommermonaten dem Badespaß im Wasserpark hingeben.
Auch das Shoppingerlebnis darf in dieser vielseitigen Stadt natürlich nicht zu kurz kommen, obwohl aufgrund der Preise genügend Budget hierfür eingeplant werden sollte. Im Haupteinkaufszentrum Eger an der Karl Johans Gate kann der Modebegeisterte sich auf über 300 internationale Marken freuen. Die Shoppingtour sollte unbedingt im Stadtviertel Aker Brygge fortgesetzt werden, da dies nicht nur zahlreiche Geschäfte, sondern auch tolle Pubs und Restaurants zu bieten hat. Sowohl Einwohner als auch Touristen bestellen sich am Hafen in gemütlicher Atmosphäre gerne einen Drink, um den Tag ausklingen zu lassen.
Norwegens Hauptstadt ist aufgrund seiner Vielfältigkeit ein Ausflugsziel nach jedermanns Geschmack. Für den Sportfan stehen im Winter Eislaufbahnen und nahegelegene Skipisten bereit, während die trockenen Sommermonate Juni und Juli für einen Besuch im Vergnügungspark oder entspannte Tage in den schönen Grünanlagen genutzt werden können. Vor allem der kulturbegeisterte Tourist kommt in der Hauptstadt aufgrund des großen Angebots an Museen und Ausstellungen mit Sicherheit auf seine Kosten.
Trotz seines Ranges als Weltstadt bewahrt Oslo sich dank des Traditionsbewusstseins seinen ganz eigenen, liebevollen Charme!