Touristische Regionen Islands
Die Gästezahlen haben nach dem Bankencrash in 2008 stark zugenommen. Die Preise für die Güter des Landes fingen an zu purzeln. Übernachtungskosten kamen für Europäer wieder auf ein vertretbares Niveau. Die Importwaren wurden jedoch nicht preiswerter, da sie mit Devisen bezahlt werden mussten. Ebenso viele Leistungen, die mit Gütern erwirtschaftet wurden, die auf Euro oder Dollar Basis gehandelt oder finanziert wurden, beispielsweise Fahrzeuge und Treibstoff.
Dennoch konnte Island in den letzten Jahren einen starken Zuwachs an Touristen verzeichnen. Die Deutsche Botschaft in Reykjavík attestiert für 2012 einen Anteil von 645.000 Besucher aus dem Ausland.
Es ist die Faszination der Fauna und Flora, die die Gäste auf die Insel zieht. Sie steht im vollen Kontrast zu den anderen Ländern Europas und bietet unvergessliche Eindrücke.
Die Highlights im Überblick
Der Gullfoss (goldener Wasserfall) und Thingvellir, der Thingplatz der ersten Siedler Islands, liegen im Süden der Insel. Sie sind bequem von Reykjavík aus erreichbar. Ebenfalls im Südland liegt Hveragerði, wo mit geothermischer Wärme Gewächshäuser betrieben werden. Über die Sander des Südlandes kommt man zum Gletscher Mýrdalsjökull, zum Skaftafell Nationalpark und damit zum Vatnajökull. Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt auf der Gletscherlagune Jökulsárlón.
Das Ostland besticht durch seine schönen Fjorde und malerischen Fischerhäfen und hat mit Egilsstaðir Islands größte Ansiedlung im Inland. Egilsstaðir, das Handels- und Schulzentrum des Ostens, ist jung. Das erste Haus wurden erst 1944 gebaut. Die reizvolle Umgebung lernt man am besten auf einer Dampferfahrt auf dem See Lögurinn kennen. Nicht weit von hier ist es zum internationalen Fährhafen Seyðisfjörður. Im Sommer legt hier einmal die Woche die Fähre an, die von Dänemark, Norwegen, den Shetland Inseln und den Färöer Inseln kommt. Im Nordland befinden sich beeindruckende Naturdenkmäler wie der Dettifoss, Europas mächtigster Wasserfall im Jökulsárgljúfur-Nationalpark.
Der See Mývatn hat mit seinen 17 Entenarten, allen bekannten Vulkanformen und malerischen Lavastrukturen, sowie einem großen Forellenreichtum, praktisch alles, wofür Islands Natur bekannt ist. Húsavík, ein geschäftiger Hafen am nördlichen Eismeer, ist die "Hauptstadt" der Whalewatcher. Akureyri, die man liebevoll die Hauptstadt des Nordens nennt, rühmt sich des nördlichsten Botanischen Gartens Europas, gut gepflegter Häuser aus dem 18. Jahrhundert und eines beliebten Skigebietes. Die Westfjorde Islands liegen zwar abseits der Ringstraße 1, sind dafür aber umso reizvoller. Island ist hier am ältesten. In den tief ins Land schneidenden Fjorden fahren Ausflugsboote zu den schönsten Sehenswürdigkeiten.
Am 440 m hohen Kap Látrabjarg, dem westlichsten Punkt Europas, kann man die interessanten Papageitaucher beinahe anfassen. Hornstrandir, eine heute menschenleere Gegend und nur mit dem Boot von Isafjördur zu erreichen, ist eines der beliebtesten Wanderziele Islands. Im Westland liegt mit Deildartunguhver die ergiebigste heiße Quelle der Welt. Nicht weit von hier liegt auch Reykholt, wo Snorri Sturlursson, der berühmteste Geschichtsschreiber des mittelalterlichen Nordeuropas und Dichter der Prosa-Edda wohnte.
Die weit in den Westen herausragende Halbinsel Snæfellsnes wird durch den 1.450 m hohen gletscherbedeckten Vulkan Snæfellsjökull abgeschlossen, der von Reykjavík aus sehr gut zu sehen ist. Er ist bekannt durch Jules Vernes Buch "Reise zum Mittelpunkt der Erde". Bei Hellnar treffen sich Naturfreunde und Esotheriker, um die "Vibrations" des Gletschers zu erleben.
Weltberühmt sind auch die Lachsflüsse des Südwestens. Am Walfjord, westlich der Stadt Akranes, verkürzt seit einigen Jahren ein submariner Tunnel den Weg nach Reykjavík. Reykjanes ist die Halbinsel, auf der der internationale Flughafen Islands liegt. Hier ist auch Islands bekanntestes Heil- und Funbad, die Blaue Lagune (Bláa Lónið). Über 250.000 Besucher badeten im letzten Jahr im azurblauen naturwarmen Wasser des berühmten Bades. Patienten mit Schuppenflechte und andere Hautkrankheiten lassen sich in der angeschlossenen Klinik behandeln.