Schweden: Vadstena - Vänersborg - Växjö

Vänersborg liegt am südlichen Ende des Sees Vänern, am Ausfluss des Göta Älvs, etwa 85 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Göteborg.
Vänersborg war ursprünglich eine wichtige Handelsstadt, deren Bedeutung nach der Eröffnung des Trollhättan-Kanals noch erheblich wuchs. Heute ist die Stadt ein wichtiges Dienstleistungszentrum der Region, während die Nachbarstadt Trollhättan die Führungsrolle als Industriestadt übernahm.
Die Stadt ist schachbrettartig angelegt und die heutige Bebauung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, da nur wenige Gebäude den großen Brand von 1834 überstanden.

Vadstena ist heute eine idyllische Kleinstadt, die im 14. Jahrhundert rund um das Kloster der Heiligen Birgitta zu einem wichtigen geistlichen, kulturellen und ökonomischen Zentrum heran wuchs. Die Klosterkirche wurde nach Anweisung der Heiligen Birgitta gebaut und 1430 eingeweiht. Schloss Vadstena wurde von Gustav Vasa Ende der 1540er Jahre erbaut und beherbergt heute das Landesmuseum. .
Einheimische Stadtführer holen uns am Boot ab, und wir fahren mit der kleinen Sightseeing-Bahn zur Klosterkirche und zum Schloss. Hier besteht auch die Möglichkeit zu baden oder sich die Stadt allein anzusehen.

Vadstena - Ort der heiligen Birgitta
Der Ort bildete sich im 13. Jahrhundert um das Kloster Vadstena. Die Klosterkirche wurde gemäß den Anweisungen der heiligen Birgitta erbaut und 1430 eingeweiht. 1540 wurde das neue Schloss von König Gustav Vasa erbaut. Vadstena ist ein idyllischer Ort mit Kopfsteinpflastern und vielen Holzhäusern, die wunderschön am Strand des Vätternsees liegen.

Im Süden Smålands, umgeben von sechs Seen, liegt die Universitätsstadt Växjö. Vermutlich ist es eben diese Lage zwischen den Gewässern, der die Stadt ihren Namen verdankt. Dieser setzt sich aus den schwedischen Wörtern väg (Weg) und sjö (See) zusammen und kommt daher, dass die zugefrorenen Seen im Winter einst als Weg in die Stadt dienten. Växjö ist nicht nur Zentrum des sogenannten Glasreiches, Schwedens Zentrum der Glaskunst, sondern trägt auch noch den Titel der grünsten Stadt Europas.

Växjö liegt etwa 180 m  über dem Meeresspiegel und war bereits vor über 2.000 Jahren ein Handelsplatz. Im 11. Jahrhundert, so besagt es die Legende, reiste der englische Missionars-Bischof Siegfried nach Småland, um die dortige Bevölkerung zu missionieren. Er wurde der erste Bischof Schwedens und ließ die erste Kirche Växjös errichten. Diese Angaben aus der Siegfriedlegende sind allerdings umstritten und nicht alle Angaben sind historisch belegt. Nachweisbar aber ist, dass Växjö im Jahre 1170 Bischofssitz wurde und 1342 die Stadtrechte erhielt.
Ebenso wie Jönköping geriet Växjö im Laufe seiner Geschichte immer wieder zwischen die Mühlen der Kriege zwischen Dänemark und Norwegen. Mehrere Male wurde die Stadt verwüstet oder gar niedergebrannt. Letzteres geschah unter anderem in den Jahren 1658, 1838 und 1843. Vor allem die Brände 1658 und 1843 prägten die Bauweise und somit das Aussehen der Stadt. 1843 brannten alle 80 Höfe der Stadt ab und über 1.000 Menschen verloren das Dach über dem Kopf.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden entlang der Storgata eine Vielzahl neuer Kasernen gebaut und das Kronoberg-Regiment von ihrem vorherigen Platz hierher verlegt, ehe es in den 1960er Jahren nach Kosta umzog.

Aufgrund der Lage am Wasser und der langen ereignisreichen Geschichte hat sich Växjö in der neueren Zeit zu einem beliebten Touristenort entwickelt. Wesentlich dazu beigetragen haben auch die guten Fluganbindungen aus dem europäischen Ausland. So bieten zum Beispiel die Fluggesellschaften Ryanair und Flysmåland Flugverbindungen von Weeze und Berlin nach Växjö, das mit etwa 60.000 Einwohnern eine Mischung aus Kleinstadt, Universitätsstadt und kulturellem Zentrum ist.
Växjös Innenstadt wird dominiert von einem Dom, der im 14. Jahrhundert errichtet und bis heute mehrmals verändert und restauriert wurde. Direkt neben dem Dom befindet sich einer von Schwedens vielen Runensteinen. Weitere Gebäude, die aus vergangener Zeit erhalten sind, sind zum Beispiel das Schloss Teleborg oder die Schlossruine Kronoberg.
Im Süden des Doms befindet sich der Linné-Park, der nach dem schwedischen Biologen Carl von Linné benannt wurde. Darüber hinaus befinden sich in der Stadt mehrere Museen, wie das Smålands Museum oder das Auswanderer-Haus, welches über Schwedens große Emigrationswelle im 19. Jahrhundert informiert.
Neben kulturellen Sehenswürdigkeiten lockt vor allem die nähere Umgebung der Stadt zu Wanderungen, Boots- oder Fahrradtouren.