Dänemarks südliche Ostsee –
Fünen, Seeland, Lolland, Møn

Fünen ist mit ca. 3500m² Fläche die zweitgrößte Insel Dänemarks und liegt zwischen dem Kleinen und dem Großen Belt. Hier wohnen etwa eine halbe Million Einwohner und weitere zwei Dutzend auf den kleinen Inseln des Südfünischen Inselmeeres. Die Heimat des Märchendichters Hans Christian Andersen hat eine Küstenlinie von 1100 km. Geologisch gesehen ist das Inselmeer eine versunkene Moränenlandschaft und die Inseln somit die Teile der Moränen, die herausragen. Bekannt ist dieser Teil der Ostsee auch als dänische Südsee.
Wirtschaftlich wird Fünen auch Dänemarks Garten genannt, da der Boden sich wunderbar eignet, um Landwirtschaft zu betreiben. Der Hauptteil der Erdbeeren und Tomaten aus Dänemark kommen von dort, doch auch anderes Obst und Gemüse, sowie Zuckerrohr werden erfolgreich angebaut. Außerdem hat Fünen Bedeutung in der Lebensmittelindustrie und insbesondere in Svendborg ist die Seefahrt ein wichtiger Wirtschaftszweig. Dort befinden sich die Wurzeln von Maersk, der größten Privatreederei der Welt. Durch die zentrale Lage Fünens in Dänemark boomt zudem die Konferenzbranche mit schicken Hotels, die moderne Meetingräume zur Verfügung stellen.
Touristisch besticht Fünen zum einen mit zahlreichen Schlössern und Herrensitzen (123), sowie durch vielfältige maritime Aktivitäten, wie Angeln, Segeln und Seekayaking. Zudem gibt es hier das breiteste Angebot an Fahrradferien für alle Bedürfnisse. Für Wanderfreunde bietet sich der Øhavstigen an, der mit vielen Etappen auf Fünen und den umliegenden Inseln zu einer der längsten Wanderrouten Dänemarks zählt.

Sehenswert auf Fünen:
In Odense, der Geburtsstadt Hans Christian Andersens, lohnt sich ein Besuch im „H.C. Andersens Hus“. In diesem modernen Museum befinden sich viele Ausstellungsstücke aus dem Leben des berühmten Märchendichters und die bekannten Märchen werden interaktiv vermittelt. Für Kinder befindet sich direkt neben dem Museum das „Fyrtøjet“. Dort können sich Kinder märchenhaft verkleiden, basteln, spielen und Geschichten lauschen. Ein weiteres Highlight in Odense ist Brandts Klædefabrik, eine ehemalige Textilfabrik, in der sich nun die Kultur- und Kunstszene trifft. Es gibt zahlreiche Ausstellungen, wie das Museum für Fotokunst und das Museum für Grafikdesign.
Im Südwesten Fünens befindet sich die idyllische Kleinstadt Faaborg. Besonders sehenswert ist hier das Museum für fünische Kunst, wo sich die größte Sammlung fünischer Künstler mit Werken um 1900 befindet.
Eines der schönsten Wasserschlösser der Renaissance ist Egeskov Slot, in dem die luxuriösen Räume und der Barockgarten mit Labyrinth, Kräutergarten und einem Oldtimermuseum besichtigt werden können. Ein weiteres sehenswertes Schloss mit prachtvoller Einrichtung ist Valdemars Slot bei Svendborg, das größte Schloss Dänemarks in Privateigentum. Hier gibt es auch eine Kunstaustellung und ein Museum für Segelsport.
Nicht entgehen lassen sollte man sich außerdem die Märchenstadt Æroskøbing auf der Insel Ærø mit ihren bunten Fachwerkhäuschen, an denen sich Stockrosen emporranken und kleinen, gemütlichen Gartenlokalen. Viele der Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Die größte Insel Dänemarks mit ca. 7000 km² ist Seeland. Hier leben etwa 2,2 Millionen Einwohner. Seeland ist über Brücken mit Fünen und dem schwedischen Festland verbunden. Auf Seeland befindet sich auch der größte See Dänemarks, der Arresø. Im Nordwesten findet man außerdem das größte Ferienhausgebiet der Insel und viele kinderfreundliche Strände. Während sich der Norden durch starke Urbanisierung in der Hauptstadtregion auszeichnet und 4/5 der Bevölkerung Dänemarks dort leben, repräsentiert der südliche Teil eher die traditionelle, stabile Landwirtschaft. Im Osten werden Getreide, Rüben und Kartoffeln angebaut, während der Westen sich eher auf Viehzucht, besonders Kühe, Schweine und Hühner, konzentriert. Viele der Produkte werden in andere Länder exportiert.

Sehenswertes auf Seeland:
Natürlich sollte man sich Kopenhagen, Dänemarks Hauptstadt, auf keinen Fall entgehen lassen. Ihr ist jedoch ein eigener Artikel gewidmet.
Nahe Helsingør, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern und gut erhaltenen historischen Bauten befindet sich Schloss Kronborg, das durch Shakespeare’s Hamlet berühmt geworden ist. Kronborg ist ein prachtvolles Renaissance-Schloss, in dem oft Gastspiele stattfinden. In den Kellergewölben sitzt der Steinriese Holger Danske, der sich der Sage nach bei Gefahr erheben und für das dänische Volk kämpfen wird.
Etwas weiter nördlich ist das Louisiana-Museum für Moderne Kunst, das eine der besten Sammlungen der Moderne enthält. Die weißen Sandstrände nördlich von Helsingør sind bei Surfern und Drachenfliegern beliebt.
In Hillerød ist das Schloss Frederiksborg, das schönste Renaissance-Schloss Dänemarks. Besonders sehenswert sind die prächtige Schlosskirche mit der gewaltigen Compenius-Orgel mit 1000 Pfeifen und der Rittersaal mit schönen Ornamenten und Silberfiguren. Der Schlosspark mit Barockgarten ist einer der schönsten in Nordeuropa.
In Roskilde, der zweitgrößten Stadt Seelands mit 46000 Einwohnern, lohnt sich ein Besuch in der größten Kirche Dänemarks, dem Dom von Roskilde. Der Dom ist eines der Nationaldenkmäler Dänemarks und gehört zum Weltkulturerbe. Er geht auf den Bekehrer der Dänen, Harald Blauzahn, zurück. Seit dem 15. Jahrhundert ist der Dom Grabstätte für dänische Herrscher.
Außerdem gibt es in Roskilde ein interessantes Wikingerschiffmuseum, in dem fünf Wikingerschiffe aus dem 11. Jahrhundert ausgestellt sind, die im Roskildefjord gefunden wurden.
Wer noch mehr über Wikinger lernen möchte, sollte die Wikingerburg Trelleborg bei Slagelse besuchen, eine der bedeutensten Fundstätten der Wikingerzeit.
Køge ist eine der besterhaltenen Mittelalterstädte Dänemarks. Besonders sehenswert sind die alten Fachwerkhäuser der Altstadt, darunter auch das älteste Dänemarks vom 1527. In der Nähe befindet sich außerdem Stevns Klint, ein berühmtes Steilufer mit einer geologisch wertvollen Fischlehmschicht.
In Næstved lohnt sich ein Besuch im Holmegård Glasværk, wo man geschickten Glasdesignern bei der Arbeit zugucken kann und Kunststücke aus Glas erwerben kann.

Mit 1200 km² ist Lolland die viertgrößte Insel Dänemarks und bildet mit seiner extrem flachen Landschaft das Klischee Dänemarks. Die höchste Erhebung ist etwa 30m über dem Meeresspiegel. Die Insel hat etwa 65 000 Einwohner.
Die Landwirtschaft dominiert mit Weizen- und Zuckerrohranbau. Doch auch die Windenergie floriert: Der Vindeby Havmøllepark ist die älteste Offshoreanlage der Welt. Auch der Tourismus ist bedeutsam für Lolland.

Sehenswertes auf Lolland
Die schönsten Strände der Insel befinden sich im Süden. Für Surfer bieten sich besonders die Strände bei Nysted und die Bucht von Langø an.
Auf Lolland gibt es den größten Ferienpark Nordeuropas, Lalandia. Lalandia ist ein riesiges tropisches Badeparadies mit über 600 Ferienhäusern.
Sehenswert ist außerdem das Oldtimermuseums von Schloss Åholm bei Nysted mit ca. 200 Oldtimern von 1896 - 1936. Der Schlosspark kann mit einer alten Dampflok von 1850 erkundet werden.
Die wilden Tiere Afrikas kann man im Knuthenborg Safaripark am Hafen von Maribo erleben. Den Park durchquert man mit dem eigenen Auto.

Møn befindet sich zwischen Seeland und Falster und hat eine Fläche von 218 km² und ca. 9500 Einwohner. Wirtschaftlich dominiert die Nahrungsmittelindustrie, hier befindet sich zum Beispiel die Keksfabrik Bisca. Auch Handel und Service, sowie die Landwirtschaft sind wichtige Sektoren. Angebaut wird vor allem Getreide, Zuckerrohr und Samenpflanzen. Auch der Touristiksektor hat sich kräftig entwickelt mit über 200.000 Besuchern jedes Jahr.

Sehenswert auf Møn
Am bekanntesten ist sicherlich Møns Klint, die bis 130 m hohen Kreidefelsen, die sich 12 km lang an der Küste entlang ziehen. Mit der tollen Kulisse lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang am Strand oder auch ein Besuch bei Sonnenaufgang, bei dem die Felsen in magisches Licht getaucht werden.
Auch die Schlossanlage Liselund ist einen Besuch wert. Im Park kann man unter anderem verwunschene Wege, einen Teepavillon und seltene Pflanzen entdecken.
Sehenswert sind auch die mittelalterlichen Fresken des Meisters von Elmelunde in verschiedenen Kirchen der Insel. In der Fanefjord Kirke kann man biblische in alltägliche Motive bewundern, in der Keldby Kirke dominieren weltliche Malereien. In der Dorfkirche von Elmelunde strahlen die Fresken in bunten Farben.