Die Wirtschaft Lapplands war in den letzten 50 Jahren einem starken Strukturwandel unterzogen. Während 1960 noch fast 45 % der Erwerbstätigen im land- und forstwirtschaftichen Sektor arbeiteten, bewegt sich die Zahl heute nur noch im einstelligen Bereich. Ein Großteil des Wandels ist – wie überall – der zunehmenden Mechanisierung geschuldet. Ca. 4.400 Rentierzüchter mit geschätzten 160.000 Tieren sind Teil dieses Sektors. Anders als in den Nachbarländern Schweden und Norwegen ist die Rentierzucht in Finnland nicht das Privileg der Samen, sondern eher in finnischer Hand.
In der Landwirtschaft konzentriert man sich auf die Milch- und Fleischproduktion, so dass ein Großteil der Felder mit Viehfutter bestellt ist. Darüber hinaus gibt es einige Berufsfischer und auch die Jagd und das Sammeln von Beeren und Pilzen haben eine große Bedeutung. Dreiviertel der begehrten, aber seltenen finnischen Moltebeeren werden in Lappland geerntet. Etwa ein Drittel der Erwerbstätigen verdienen ihr Geld im industriellen Sektor. Auch dieser wird beherrscht von der Nutzung der natürlichen Ressourcen. In den Küstenstädten Kemi und Tornio gibt es Sägewerke, Zellulose- und Papierfabriken. Dazu werde Erze gefördert und von der Metallindustrie weiterverarbeitet.Nur wenigen ist bekannt, dass seit den 1860er Jahren auch Goldwäscher in Finnland leben. Von den Zeiten des Goldrausches fern von Klondike erzählt das Goldmuseum (kultamuseo) in Tankavaara, wo man auch als Tourist sein Glück versuchen kann.
Der stärkste Arbeitgeber mit rund 60 % ist heute jedoch der Dienstleistungssektor mit einer überdurchschnittlichen Beschäftigung im öffentlichen Dienst. Einen nicht unerheblichen Teil trägt auch die Tourismusindustrie mit ihren professionellen Dienstleistungen dazu bei.
Bedeutung des TourismusLaut Besucherstatistik konnte Lappland im Jahr 2013 2,4 Mio Übernachtungen verzeichnen (
www.stat.fi). Knapp die Hälfte davon gehen auf das Konto von ausländischen Touristen, die sommers wie winters von der beeindruckenden Natur angelockt werden.
Viele reisen mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil an, aber auch Flugreisen werden immer beliebter. Mit Ivalo, Enontekiö, Kittilä, Rovaniemi, Kemi und Kuusamo werden sechs Flughäfen in Lappland angeflogen. Die Verbindungen gehen fast ausschließlich über Helsinki und werden je nach Nachfrage mehrmals täglich bedient.
Zu den Tourismuszentren zählen Rovaniemi, Kemi-Tornio, Ylläs, Levi, Olos, Pallas, Kilpisjärvi, Inari, Saariselkä, Pyhä-Luosto, Sallatunturi, Suomu und Ruka-Kuusamo. Streng genommen liegt Ruka-Kuusamo bereits nicht mehr in Lappland, wird aber von ausländischen Touristen häufig als Lappland wahrgenommen.
Viele Gäste übernachten in Ferienhäusern, den Mökkis, wie sie auf Finnisch genannt werden. Die Bandbreite rangiert hier von einfachen Unterkünften bis hin zu hochwertigen Kello-Blockhäusern. Eine Sauna darf in der Regel nicht fehlen und einige verfügen zusätzlich über einen urigen Kamin, der in langen Winternächte für lauschige Wärme sorgt. Auch bei den Hotels findet man alle Kategorien. Aufgrund großer Nachfrage im Winter sind einige große Hotelklötze entstanden, die nicht unbedingt den Geschmack deutschsprachiger Gäste treffen. Glücklicherweise gibt es aber genug Ausweichmöglichkeiten. So findet man viele Kleinode und Hotels mit Besonderheiten, wie einer angegliederte Huskyfarm, Nordlichtalarm oder aber Übernachtungsmöglichkeiten in einem Eishotel oder Glasiglu.