Sibelius Statue im Hämeenlinna Park

Prominente Finnen
aus Kultur, Sport und Politik

Alvar Alto ist Ihnen ein Begriff? Wer war Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim und was haben die Leningrad Cowboys damit zu tun? Auf dieser Seite im Nordland Journal erfahren Sie mehr darüber. merken
Jean Sibelius, den großen finnischen Komponisten mit teils melancholischen Werken, und Mika Häkkinen, einer der erfolgreichsten Rennfahrer der 90er Jahre sind allen bekannt. Wie verhält es sich aber mit Tarja Turunen und Aarto Paasilinia? Auf dieser Seite wollen wir Sie über finnische Persönlichkeiten informieren. Menschen, die für Suomi, wie Finnland auf finnisch heißt, einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Berühmte Finnen, die auch in Deutschland bekannt sein sollten.

Kurzinfo

Alvar Alto ist Ihnen ein Begriff? Wer war Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim und was haben die Leningrad Cowboys damit zu tun? Auf dieser Seite im Nordland Journal erfahren Sie mehr darüber.
Finnlands prominente Künstler
Alvar Aalto (1898-1976)
Kaum ein Finnland Tourist kennt sie nicht: die zeitlose „Aalto-Vase“ (auch Savoy-Vase) im wellenförmigen Design, in der sich die Blumen wie von selbst arrangieren. Sie ist ein Synonym für finnische Glaskunst und wird in den wichtigsten Designmuseen der Welt ausgestellt. Alvar Aalto war der festen Überzeugung, dass Design bis ins kleinste Detail menschlich sein sollte. Seine Verbundenheit zur Natur zeigt sich nicht nur in seinen Design-Stücken, sondern auch in seiner organischen Architektur. Zu seinen zahlreichen Bauwerken zählen u. a. die „Finlandia-Halle“ in Helsinki, die „Heilig-Geist-Kirche“ in Wolfsburg und das Aalto-Theater in Essen. Im Möbel-Design sind der Sessel „Paimio“ und der Sessel „Tank“ international bekannt. 1935 gründete Aalto die Möbelfirma ARTEK, die noch heute ein Protagonist für modernes Design ist.
Zitat von Alvar Aalto: »Es gibt nur zwei Dinge in der Architektur: Menschlichkeit oder keine.«

Jean Sibelius (1865-1957)
Freunden der Klassischen Musik ist der finnische Komponist der Spätromantik und Moderne, der auch im Ausland gefeiert wurde, wohl bekannt. Die schwierige polititsche Lage in Finnland in den 1890er Jahren weckte in Jean Sibelius ein Nationalbewusstsein, das sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen „Kullervo“ (1892), das auf dem Volksepos „Kalevala“ fusst und die inoffizielle Nationalhymne „Finlandia“ (1899/1900). Jean Sibelius war verheiratet mit Aino Sibelius (geb. Järnefelt) und lebte mit ihr zuammen in der Künsterkolonie bei Järvenpää ca. 40 km von Helsinki entfernt. Seine Villa „Ainola“, benannt nach seiner Frau, ist heute ein Museum. Dort komponierte Sibelius fünf seiner sieben Symphonien.
Zitat von Sibelius: »Die zweite Symphonie habe ich in Italien komponiert, die dritte in Paris, und das Quartett in London, aber das Meiste habe ich in Ainola komponiert. Ich finde, die Menschen müssten im Wald leben oder in großen Städten. Hier in Ainola, da spricht die große Stille.«

Mr. Lordi (*1974)
Keiner war wohl mehr überrascht als Tomi Petteri Putaansuu selbst - besser bekannt als Sänger und Gründer der finnischen Band „Lordi“ - als er 2006 mit  „Hard Rock Hallelujah“ den Eurovision Song Contest (ESC) gewann. Es war nicht nur die Premiere für Finnland, den ESC anzuführen, sondern auch das erste Mal, dass eine Hard-Rock-Nummer alle anderen Beiträge weit hinter sich zurück ließ. Nach dem Überraschungssieg wurde der Marktplatz in Rovaniemi, der Heimatstadt von Mr. Lordi, offiziell in Lordi-Square umbenannt.
Die Band Lordi ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Bühnenkostüme, die an Zombies und Monster erinnern und von Mr. Lordi selbst entworfen werden.

Tarja Turunen (*1977)
1977 in Kitee in Lappland geboren, fiel Tarja Soile Susanna Turunen schon früh durch ihr Gesangstalent auf. Nach Abschluss der Gesamtschule wechselte sie auf ein Musikgynmasium in Savonlinna und begann im Anschluss, an der Sibelius-Akademie in Kuopio Musik zu studieren. Bekannt wurde Tarja Turunen als Sängerin der finnischen Symphonic-Metal-Band Nightwish von 1996-2005. Die Kombination aus hartem Metal-Sound und ihrer kraftvollen Sopranstimme machte die Band weit über die Grenzen Finnlands hinaus bekannt und prägte den Begriff „Opera Metal“. Nebenbei ließ sich die Sängerin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe als Solistin mit der Spezialisierung auf klassischen Gesang in Form des Kunstliedes ausbilden. Sei der Trennung von Nightwish im Jahr 2005 ist Tarja Turunen Cabuli, wie sie seit Ihrer Eheschließung heißt, vorwiegend als Solosängerin aktiv. Turunen Cabulis Gesang gilt mit einem Stimmumfang von fast drei Oktaven als vielschichtig, kraftvoll und gefühlvoll zugleich.

In Vorebereitung
Aarto Paasilinna
Leningrad Cowboys
Finnlands herausragende Sportler
Mika Häkkinen (*1968)
Bereits 1973, mit fünf Jahren, begann Mika Häkkinen seine Rennfahrerkarriere mit dem Kart. Nach zwei Jahren gewann er sein erstes Rennen und 25 Jahre später, 1998, wurde er zum ersten Mal mit McLaren Weltmeister in der Formel 1. Den zweiten Weltmeistertitel holte er sich im darauf folgenden Jahr. Insgesamt startete der finnische Rennfahrer bei 161 Grand-Prix-Rennen (1991-2001) in der Formel 1. Nach einem kurzen Comeback als Fahrer der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), trat er 2007 endgültig in den Ruhestand.
Mika Pauli Häkkinen zählt neben Michael Schuhmacher zu den erfolgreichsten und populärsten Rennfahrern der späten 1990er Jahre. Durch seine zurückhaltende und freundliche Art ist er besonders im deutschsprachigen Raum beliebt.


In Vorbereitung
Kimi Raikkönnen
Paavo Nurmi
Janne Ahonen
Finnlands bedeutende Politiker
Mannerheim (1867-1951)
Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim entstammte einer schwedischsprachigen Minderheit in Finnland, welches zu dieser Zeit noch zum Russischen Reich gehörte. Nach der Oktoberrevolution 1917 beendete er seine Laufbahn in der russischen Armee und kehrte in seine Heimat Finnland zurück. Trotz schlechter finnischer Sprachkenntnisse erhielt er dort den Oberbefehl über die sich im Aufbau befindende Armee des Landes. Die blutigen Schlachten im finnischen Bürgerkrieg und die anschließende Erschießung der sogenannten „Roten“ brachten Mannerheim den wenig ruhmreichen Spitznamen „der blutige Baron“ ein. In den folgenden Jahren setzte er sich für die internationale Anerkennung des nun unabhängigen Finnlands ein.
Im Zweiten Weltkrieg führte Mannerheim die finnischen Truppen gegen die Sowjetunion, vermied es aber den Gegner im Osten unnötig zu provozieren. Anläßlich seines 75. Geburtstags wurde Mannerheim zum Marschall befördert, 1944 schließlich wurde er Präsidenten der Republik Finnland. Obwohl er von Hitler das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub verliehen bekam, brach er alle Beziehung zum Deutschen Reich ab und schloß 1944 einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion. Die deutsche Wehrmacht wurde aus Finnland vertrieben und hinterließ beim Rückzug große Schäden nach dem Prinzip der verbrannten Erde. Rovaniemi wurde fast restlos niedergebrannt. Bis 1946 blieb Mannerheim das Staatsoberhaupt Finnlands bevor er aus gesundheitlichen Gründen zurück trat. Mannerheim avancierte noch zu Lebzeiten für viele zum finnischen Nationalhelden. Im Jahr 1960 errichtete man ihm zu Ehren eine Reiterstatue in Helsinki und benannte eine Straße, die Mannerheimintie, nach dem finnischen „Retter des Vaterlandes“.

Urho Kekkonen (1900-1986)
Mehr als 25 Jahre bekleidete Urho Kaleva Kekkonen das Amt des Staatspräsidenten von Finnland (1956-1982). Damit war und ist er das am längsten amtierende Stattsoberhaupt einer demokratisch wählenden Republik überhaupt. Er ist bekannt für seine Neutralitätspolitik, die ihren politischen Höhepunkt mit der „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ fand, die 1975 in Helsinki abgehalten wurde. Auch wenn Kekkonen bisweilen als autoritär kritisiert wird, hatte er grade in seiner späten Amtszeit keinen ebenbürtigen innenpolitischen Gegner. Von vielen Finnen wird er noch heute für seine Verdienste am Land, die für Wohlstand und Stabilität sorgten, verehrt. Ein Denkmal zu Ehren Kekkonens wurde in Helsinki unweit der Finlandia-Halle errichtet.