Unendliche Ferne - Aland Islands

Finnland: Mariehamn – Die große Kleinstadt

Auf einer schmalen Landzunge der Insel Fasta Åland zwischen zwei Meeresbuchten liegt die Hauptstadt und zugleich die einzige Stadt der autonomen Region Åland.merken
Auf einer schmalen Landzunge der Insel Fasta Åland zwischen zwei Meeresbuchten liegt die Hauptstadt und zugleich die einzige Stadt der autonomen Region Åland. Mit ihren gut 11.500 Einwohnern ist sie Sitz des Parlaments (Lagting) und darüber hinaus die größte Stadt Finnlands, in der nur Schwedisch gesprochen wird.

Kurzinfo

Auf einer schmalen Landzunge der Insel Fasta Åland zwischen zwei Meeresbuchten liegt die Hauptstadt und zugleich die einzige Stadt der autonomen Region Åland.
Geographie
Der größte Teil Mariehamns liegt auf einer schmalen Landzunge zwischen den zwei Meeresbuchten Slemmern und Svibyviken sowie zwischen den zwei Häfen Västerhamn und Österhamn. Die Stadt entstand auf dem Platz des ehemaligen kleinen Dorfes Övernäs, welches aus gerade einmal vier Höfen bestand. Einer der vier Höfe ist bis heute erhalten. Die sogenannte Övernässtuga ist damit nicht nur das einzige aus der Zeit bewahrte Gebäude, sondern auch das älteste Gebäude der gesamten Stadt.
Nach 100 jährigem Bestehen der Stadt wurden Teile der umliegenden Gemeinde eingemeindet, so dass Mariehamns Landfläche von 3 km² auf 11,6 km² anstieg. Hinzu kommen noch knapp 9 km² Wasserfläche.
Geschichte
Die Hauptstadt Mariehamn, deren Name auf Deutsch „Mariahafen“ bedeutet, wurde im Jahre 1861 gegründet, als Finnland und Åland noch Teil des Russischen Kaiserreiches waren. Ihr Gründer, Zar Alexander II., benannte sie nach seiner Gemahlin Maria Alexandrowna.
In den 1880er Jahren wurden die ersten Pläne gemacht Mariehamn in einen Kur- und Badeort zu verwandeln. Zu diesem Zweck wurde am Westhafen ein großes Kurhotel eröffnet. 1889 gesellte sich die erste Badeanstalt dazu, die unter Leitung des Architekten C.R. Rosenberg entstanden war. In der gleichen Zeit entstanden die zwei Lindenalleen, die noch heute das Bild der Stadt prägen und ihr den Beinamen „Stadt der 1.000 Linden“ einbrachten.
Während des Ersten Weltkrieges brannte das Kurhotel nieder, womit die große Zeit Mariehamns als Badeort ein Ende fand. Der ehemalige Platz des Hotels erhielt den Namen Badhuspark und der nahe gelegene Berg den Namen Badhusberg. Im Badhuspark gab es zwischen den 1920ern und 1971 eine öffentliche Badeanstalt, die später zum Musiklokal Pub Bastun umgebaut wurde.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
Informieren Sie sich hier ausführlich über Kultur und Sehenswürdigkeiten in Mariehamn
Schiffsverkehr
Am leichtesten ist Mariehamn per Schiff erreichbar. Teilweise sogar mehrmals täglich legen hier die Fähren aus Stockholm, Kapellskär, Helsinki, Turku und Tallinn an. Bis zur finnischen Stadt sind es etwa 5 Stunden Fahrt, nach Stockholm braucht die Fähre etwa 6 Stunden. Eine Fahrt nach Helsinki dauert rund 13 Stunden. Viele der längeren Fahrten werden auch über Nacht angeboten, so dass die Zeit wie im Flug vergeht. Allerdings lohnt es sich im Sommer durchaus, eine solche Reise am Tage zu unternehmen, um vom Schiff aus den einzigartigen Ausblick auf die Schären zu genießen.
Gemessen an der Tonnage ist Mariehamn nach Helsinki der zweitgrößte Hafen Finnlands. Er erfreut sich großer Beliebtheit, da bestimmte Produkte der Abgabenfreiheit unterliegen. Dies liegt an der Tatsache, dass Åland zollrechtlich außerhalb der EU-Zollzone liegt und somit bestimmte Waren auf den Inseln abgabenfrei (duty-free) verkauft werden dürfen.
Öffentlicher Nahverkehr
Der öffentliche Nahverkehr in Mariehamn wird durch den Stadtbus „Röde Orm“ angeboten und ist für alle Personen kostenfrei. Die Busse sind bestens geeignet, um eine Stadtrundfahrt zu unternehmen und die Hauptstadt einmal aus einer anderen Perspektive zu entdecken.
Ebenfalls kostenfrei für Fußgänger und Fahrradfahren sind die Inselbusse und Schärenfähren, die von „Ålandstrafiken“ angeboten werden.