Die Lofoten sind für ihre Fischerei bekannt, die die Grundlage für die Bevölkerung bildet. Von Januar bis April wird der arktische Dorsch, norwegisch
skrei genannt, vor Ort gefangen, wenn er von der Barentssee zum Laichen in den Vestfjord wandert. Neben dem Fischfang ist der Tourismus einer der Haupterwerbszweige auf den Lofoten.
Die Inselgruppe ist vom Festland aus mit verschiedenen Fähren und Schnellbooten zu erreichen, auf denen oft PKW zugelassen werden. Auch mit der Nachbar-Inselgruppe der
Vesterålen sind die Lofoten durch Fähren verbunden. Die Inselgruppe verfügt außerdem über mehrere Flugplätze. Seit 2007 kann man die Lofoten vom Festland aus mit dem Auto über Brücken und Tunnel erreichen. Die E10 ist auf der Inselgruppe die Hauptverkehrsstraße und verbindet die einzelnen Inseln miteinander. Von der größten Stadt Svolvær, wo viele Touristen ihre Tour starten, sind es über die E10 ca. 130 km bis zum südlichsten Ort Å.
Auf den Lofoten herrscht ein maritimes Klima mit relativ kühlen Sommern und milden Wintern. Auffällig ist, dass die Temperaturen im Januar um mehr als 20 °C höher sind als in anderen Orten auf demselben Breitengrad, wie beispielsweise in Grönland. Wegen des Golfstromes liegen die Temperaturen selbst in den kältesten Monaten nur knapp unter dem Gefrierpunkt. Die Polarnacht dauert von Anfang Dezember bis Anfang Januar. Informationen zum Polarlicht bietet eine Multimedia-Vorstellung im
Polarlichtzentrum in Laukvik in der Nähe der Stadt Svolvær. Die Mitternachtssonne ist bei entsprechendem Wetter, und wegen der Berge nur von der West- und Nordseite aus, von Ende Mai bis Mitte Juli zu beobachten. Aufgrund des wechselhaften Wetters sollte der Reisekoffer auf jeden Fall wind- und regenfeste Kleidung beinhalten.
Zu den beliebtesten Aktivitäten auf den Lofoten zählen die zahlreichen Angeltouren. Hierbei kann man entweder auf eigene Faust sein Glück versuchen, oder Berufsfischer begleiten und einen Einblick in ihren Alltag bekommen. Zudem kann man Segeltörns mit originalen Nordlandbooten unternehmen, surfen, tauchen oder Tiefseerafting machen. Die Lofoten lassen sich besonders gut mit dem Fahrrad erkunden, denn ab und zu kann man von den Hauptverkehrsstraßen abzweigen und die Landschaft auf kleineren, gemütlichen Wegen kennenlernen. Auch für Wanderer, Bergsteiger und Reitfreunde gibt es auf den Lofoten tolle Möglichkeiten. Im Winter können Schneebegeisterte die Inseln auf Skiern erkunden oder die Schären mit dem Kajak entlang paddeln und so ein Kajakabenteuer der etwas anderen Art erleben. Kajak-Kurse werden im Winter wie im Sommer im Osten und Westen der Inselgruppe angeboten.
Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Ausflug zum berühmten
Trollfjord, wo 1890 der erbitterte Kampf zwischen Fischern mit modernen Dampfschiffen und Fischern mit traditionellen Booten, die vom Fischfang ausgeschlossen werden sollten, stattfand. Der fast 3 km lange und gerade einmal 100 m breite Trollfjord wird z. B. von einigen Schiffen der
Hurtigruten oder von anderen Passagierschiffen angefahren, kann aber auch prima mit dem Kajak oder auf einer etwas längeren Wanderung erkundet werden. Nur mit dem Auto kann man hier nicht entlang fahren, da es in der Nähe keine Straßen gibt.
In der Hauptstadt
Svolvær bietet sich ein Besuch im
Nordnorwegischen Künstlerzentrum an. Hier gibt es wechselnde Ausstellungen über zeitgenössische Kunst sowie eine große Auswahl an Kunsthandwerk. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Felsmassiv
Svolværgeita, das wegen seiner zwei Spitzen an das Aussehen eines Ziegenbocks erinnert. Etwa 5km westlich von der Hauptstadt entfernt befindet sich der Ort
Kabelvåg. Hier steht die Kirche von
Vågan aus dem Jahre 1898, die zu den größten Holzkirchen des Landes gehört und auch den Namen
Lofotenkathedrale trägt. Der Ort war damals Schauplatz für viele Märkte und hat zum größten Teil seine alte Architektur bewahrt. Im
Lofotenmuseum Kabelvåg wird die Kulturgeschichte der Inselgruppe im Hinblick auf den Fischfang geschildert. Außerdem einen Besuch Wert ist das
Lofotenaquarium, das sich mit den Meeresbewohnern Nordnorwegens beschäftigt.
Der Ort
Henningsvær zählt zu den größten Fischerdörfern der Inselgruppe und wird liebevoll als das „Venedig der Lofoten“ bezeichnet. Sein Hafen stellt eines der beliebtesten Fotomotive für Touristen dar. Ein ebenfalls sehenswerter Ort ist das charmante
Nusfjord, das mit seinen traditionellen Gebäuden zu den am besten erhaltenen Lofotendörfern überhaupt gehört und auf der Denkmalschutzliste der UNESCO steht. Für Geschichtsinteressierte lohnt sich zudem ein Besuch in Borg, denn hier wurde der größte Häuptlingshof der Wikingerzeit ausgegraben. Der rekonstruierte Häuptlingssitz neben der Fundstätte schildert spannend und authentisch das Wikingerleben und begeistert mit einer tollen Atmosphäre. Der Ort Å an der Südspitze der Inselgruppe ist eine kleine Siedlung von knapp 30 Häusern, die ca. 150 Jahre alt, darunter befinden sich die traditionellen
Rorbuer (Fischerhütten) und Boothäuser. In Å befindet sich zudem das
Stockfischmuseum, in dem die tausendjährige Geschichte des getrockneten Kabeljaus als begehrte Handelsware veranschaulicht wird.
Wer sich besonders für die Tierwelt der Lofoten interessiert, kann in der Region um Røst und
Værøy auf Bootstouren Wale und Robben im offenen Meer erleben, oder sich von den zahlreichen Vogelkolonien verzaubern lassen. Die Felsen vor der Küste der Lofoten dienen Millionen von Vögeln als Nistplatz, vor allem der Papageientaucher und der Seeadler sind hier zu Hause.
Je mehr man auf dieser Inselgruppe im Atlantik entdeckt, desto besser beginnt man zu verstehen, weshalb die Lofoten für etliche Künstler und Schriftsteller, wie z. B. Edgar Allan Poe, die pure Inspiration bedeuteten!